Anfänger Tutorial Langzeitbelichtung in der FotografieLangzeitbelichtung ist ein schönes Thema und ich mache gerne solche Fotos! Schöne Lichteffekte vom Strassenverkehr oder die sanft fliessenden Gewässer und Wasserfälle! Deshalb möchte ich Anfängern das Thema mal näher bringen.
Langzeitbelichtung mit heutigen Spiegelreflexkamera ist toll! Man kann die Resultate gleich am Display überprüfen und wenn es nicht passt wird halt nochmals abgedrückt. Früher im analogen Zeitalter war das nicht so möglich weil man ja den Film zuerst entwickeln musste und kein Display hatte. Langzeitbelichtung gehören eher zu den langsameren Fotografie Themen wo man etwas mehr Zeit investieren sollte und nicht einfach knipsend herum rennen kann. Aber gerade das ist das schöne daran, sich Zeit nehmen für das Bild! In der heutigen Zeit wo alles so hektisch und schnell geht. Wenn man sich mit der Langzeitbelichtung beschäftigen möchte ist es anzuraten, sich Graufilter oder auch ND-Filter genannt, anzuschaffen! Obwohl es auch andere Techniken gibt wie Abschatten mit Tücher oder Hut ist wohl die Filtervariante zu bevorzugen. Ein ND-Filter macht nämlich nichts anderes als der Hut nämlich Abschatten/Abdunkeln. Ein Stativ sollte auch vorhanden sein denn wer schon mal bei Nacht ein Foto geschossen hat, der weiss, dass es schwer ist eine vernünftige Aufnahme zu machen ohne Stativ. Weil eben die Verschlusszeiten länger werden. Aber längere Verschlusszeiten brauchen wir für diese Fotografie! Vor allem bei Tageslicht ist es nötig solche Filter vors Objektiv zu schrauben wenn man den Langzeit Effekt erzielen möchte. Man bekommt sie im Schraubformat für die Linse oder im Quadratischen Format zum aufstecken z.B. von Cokin oder LEE. Wobei die Lee Filter schwer erhältlich sind. Zumindest hier bei uns in der Schweiz. Die Filter sind in verschiedenen Stärke- und Verlaufsvarianten (ND0,3/ND0.6/ND0,9...) zu haben. Ich empfehle Euch den ND0,6 oder ND0,9 Filter zum Anfangen. Der ND0,3 ist meines erachtens etwas zu schwach aber das kann je nach Hersteller minimal variieren. Der Vorteil bei den Quadratischen Filter ist, wie ich finde, praktischer weil man bei Verlaufsfiltern hin und her schieben kann. Ist vor allem beim Filmen sehr hilfreich aber auch beim Fotografieren. So kann man die Horizontlinie schön am Filter anpassen oder man schiebt einfach mehrere Filter übereinander um noch längere Verschlusszeiten zu erreichen. Aber das ist wohl Geschmackssache. Es gibt auch noch speziele sehr stark verdunkelnde Filter mit theoretisch 1000facher Verlängerung der Belichtungszeit. Da ist das Fokussieren mit angeschraubtem Filter nicht mehr möglich und der Autofokus kann man sowieso vergessen. Deshalb zuerst Fokussieren und dann den 1000fach Filter drauf. Kleiner Tipp für die die den Filter nicht immer runterschrauben wollen fürs Neufokussieren - Einfach in den Videomodus der Kamera umschalten (wenn es die Kamera zulässt), dann die ISO Empfindlichkeit nach oben schrauben bis ihr etwas auf dem Display zu sehen bekommt, scharf stellen, dann wieder in den Fotomodus zurückgehen und schauen dass ihr den Fokusierring nicht mehr bewegt und das Foto machen. Für Anfänger sind Langzeitbelichtungen in der Nacht etwas einfacher zu meistern als bei Tag. Man kommt meistens ohne Filter aus und ist dadurch auch etwas günstiger. Für Neulinge in dem Thema eher zu empfehlen! Bei Langzeitaufnahmen verwende ich meist eine Blende zwischen 8 und 16 je nach Objektiv und Fokussiere ca. 1/3 ins Bild hinein um alles scharf zu bekommen. Die Zeit stelle ich manuell ein je nach Fotomotiv und Effekt den ich erziehlen möchte. Und natürlich nur mit Stativ oder festem Untergrund. Ein Fernauslöser ist dabei auch hilfreich da es bei Langzeitaufnahmen wirklich keine Erschütterungen geben darf weil das Foto schnell verwackelt bei langen Belichtungszeiten. Die in den modernen Apparaten steckenden Selbstauslöser reichen aber auch! So jetzt raus zu den Flüssen, Wasserfällen und Strassen dieser Welt und macht Eure erste Langzeitbelichtung! Ihr werdet sicherlich Eure Freude daran finden und entdeckt was man alles schönes machen kann wenn so ein Kameraverschluss ein paar Minuten offen lässt.
Tipp: Stellt die Kamera am Abend auf ein Stativ und stellt ca. 1-2 Minuten Belichtungszeit ein. Eine Blende zwischen 8-16 je nach Objektiv und der Fokus auf Mittelstellung. Wedelt mit einer Taschenlampe oder anderen Lichtquelle herum (aufpassen mit Feuer!) und Ihr werdet erstaunt sein auf die Ergebnisse! Viel Erfolg!
creativetolerance Maxx
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